Ein Triumph der Gemeinschaft
Hofwirtschaft Die Einweihung war ein feierlicher Festakt.
450 Gäste sowie Vertreter der am Bau beteiligten Unternehmer, Sponsoren und Berater
VON KATHRIN GRAßBERGER
Kaisheim Der Wille hat gesiegt. Der Wille, einem Gebäude zu neuem Glanz zu verhelfen, dessen Zukunft für lange Zeit unsicher schien. Mit einem feierlichen Festakt wurde die Sanierung der Hofwirtschaft gefeiert und das Gebäude eingeweiht. Pfarrer Werner Eyner und Dekan Johannes Heidecker stellten dabei das Thema der Gastfreundschaft in den Mittelpunkt ihrer Ansprache. Den Gast als Menschen und nicht als bloßen Geldbeutelträger zu sehen und einen Ort zu schaffen, an dem die Einwohner gerne zusammenkommen und einander zu Engeln werden, dazu forderten sie auf.
Herzlich willkommen hieß Alfred Kanth, Vorstand des Förderkreises zum Erhalt der Hofwirtschaft, die 450 geladenen Gäste sowie die Vertreter der am Bau beteiligten Unternehmen, Sponsoren und Berater. „Genau hinge-sehen und erkannt zu haben, was zu leisten notwendig ist und die Bedeutung der Geschichte des Bauwerkes wahrgenommen zu haben, das sind die Eckpfeiler, auf denen die Sanierung ruht", erklärte Kanth in seiner Festrede.
Ein bisschen stolz ..
Tatkräftig standen das Architektenteam von Obel und Partner, besonders Wolfgang Obel mit Nele Blumbach, sowie Dr. Bernt von Hagen vom Bayerischen Landesamt zur Denkmalpflege den Freiwilligen mit Rat und Tat zur Seite. „Mit dieser Einweihung können wir getrost die Vorbehalte widerlegen, so etwas sei in Kaisheim nicht zu packen", resümierte Kanth stolz.
Stellvertretend für die gesamte Helferschar richtete er seinen Dank weiter an Helmut Ferber, Josef Fischer, Familie Mieling, Eugen Frank, Ludwig Strasser, Sigmar Hientzsch und Erich Neuner und bedankte sich auch im Namen aller freiwilligen Helfer mit warmen Worten bei den Ehegattinnen, die angesichts der Umbaumaßnahmen auf so manch gemeinsame Stunde oder gar Urlaub verzichten mussten. „Kaisheim zu gestalten und einen Mittelpunkt zu reaktivieren, mit dem man aufgewachsen ist, einen Treffpunkt der Geselligkeit und des Beisammenseins zu schaffen, das waren die ausschlaggebenden Dinge, die uns in unserem Engagement bestärkten", fasste Kanth am Ende seiner Rede zusammen und wurde vom Publikum für seine eigene unermüdliche Tatkraft und Ausdauer mit stehendem Applaus bedacht.
Architekt Wolfgang Obel wies in seiner beschwingten Ansprache auf die Verantwortung und Verpflichtung gegenüber diesem 350 Jahre alten Gebäude hin: „190 Helfer und zig beteiligte Unternehmen unter ein Dach und Fach zu bringen erfordert Fleiß, Zuverlässigkeit und Organisationstalent. Doch das sind wir einem Gebäude schuldig, welches von unseren Vätern für die Zukunft erbaut worden war." In groben Zügen stellt er dabei die Konzeption des Baus dem Publikum vor. Höhepunkt seiner Ansprache war sicherlich die humorvoll-spitzbübische Ehrung der Verantwortlichen mit der „Hofwirt-Tapferkeitsmedaille am blau-weißen Band."
Bürgermeister und Protektor, Franz Oppel, richtete das Schlusswort an die Gäste und hob nochmals den gelebten Bürgersinn und das gemeinsame Werk in den Vordergrund. „Es ist großartig, welche Dinge eine gemeinschaftliche Zusammenarbeit über Generationen hinweg vollbringen kann", lobte er und bedankte sich abschließend bei den Helfern. Ein Festakt wie der Bau selbst: vortrefflich gelungen.
Dieser Text stammt aus der Donauwörther Zeitung (Ausgabe MONTAG, 14. September 2009). Er wurde uns freundlicherweise zur Verfügung gestellt. Vielen Dank!
Architekt Wolfgang Obel (Zweiter von rechts) übergibt den goldenen Schlüssel an den Vorsitzenden des Fördervereins, Alfred Kanth, und an Christian Bauer, Matthias Roßkopf und Franz Christ vom Musikverein Kaisheim.
Fotos (3): Sigmar Hientzsch
Baten um Gottes Segen für Gebäude und Menschen darin: Pfarrer Werner Eyner und Dekan Johannes Heidecker (Mitte)
Wissenswert
• Vorgestellt wurden im Rahmen der Feierlichkeiten zum Abschluss der Sanierungsmaßmahmen auch die neuen Wirte der Hofwirtschaft: Brigitte Weber und Ulrike Leinfelder werden dort zukünftig für das leibliche Wohl sorgen.
• Eine groß angelegte Fotodokumentation vom Baufortschritt, sowie eine detailreiche Ausstellung von Stücken, die während des Baus wieder zum Vorschein gekommen sind, waren im 1. Stock zu bestaunen.
• Zur musikalischen Umrahmung des Abends trugen der Musikverein Kaisheim, sowie die Alphornbläser aus Megesheim bei. (katg)
Assistiert von
Architektin Nele Blumbach,
wurden von
Architekt Wolfgang Obel
Maria Mieling
(stellvertretend für die Damen)
Erich Neuner
(stellvertretend für die Senioren-Truppe)
Bürgermeister und Protektor Franz Oppel
2. Vorsitzender Dr. Wolfgang Kastner
und
1. Vorsitzender Alfred Kanth
mit der
"Hofwirt-Tapferkeitsmedaille
am blau-weißen Band"
ausgezeichnet.