mit Vereins- und Bürgerzentrum e. V. Kaisheim

Gautschfeier zum Firmenjubiläum
Tradition  Fünf neue Gutenberg-Jünger

Gautschfeier nach altem Brauch. Das Foto zeigt (vorne von links) Benjamin Müller (Wache), Manfred Schreiber (Packer), die fünf Täuflinge Klaus Meier, Marco Gödel, Martin Kilian, Michael Bock und Denise Eisen, Florian Lechner (Packer), Johannes Petrasch (Wache) sowie (hinten von links) Ramona Fänger, Schwammhalter Johann Schmid, die Zeugen Michael Gaßner und Andreas Seel, Gautschmeister Gerhard Demler sowie die Zeugen Tanja Schmid, Ulrich Reichardt und Manfred Blaschek.
Foto: Sigmar Hientzsch

 

Kaisheim | dz | Mit einer öffentlichen Gautschfeier vor dem neuen Kaisheimer Kleinod, dem renovierten Gasthaus Hofwirt, hat die Firma Schmid Druck + Medien ihr 25-jähriges Betriebsjubiläum abgerundet. Das nasse Spektakel, mit der die Jünger Gutenbergs ihre Gesellen in die Zunft aufnehmen, lockte eine größere Zahl von Schaulustigen an.

Gautschmeister Gerhard Demler aus Neuburg, die Wachen, die Zeugen, die beiden Packer Manfred Schreiber und Florian Lechner und der Schwammhalter, dessen Funktion mit sichtlichem Vergnügen Firmenchef Johann Schmid ausübte, waren mittelalterlich gekleidet, und für die musikalische Umrahmung der Gautschfeier sorgte die Maibaum-Musi aus Neuburg.

Traditionelle Druckertaufe
Vier Kornuten der Kaisheimer Druckerei, die sich in den vergangenen 25 Jahren aus kleinsten Anfängen zu einem modernen Unternehmen mit knapp 60 Beschäftigten entwickelt hat und seit nunmehr neun Jahren im Gewerbepark angesiedelt ist, galt es der traditionellen Druckertaufe, in Kaisheim zum dritten Mal in dieser Art vorgenommen, zu unterziehen: Denis Eisen (Mediengestalterin) aus Döckingen, Michael Bock (Buchbinder) aus Leitheim, Martin Kilian (Drucker) aus Harburg und Marco Gödel (Drucker) aus Kaisheim. Dazu kam als Gast-Gautschling Klaus Meier, Druckereibesitzer von MK-Druck in Straubing.

In den Zuber geworfen
Die Prozedur war jedes Mal die gleiche: Der Kornute wird namentlich aufgerufen, muss einen Krug Bier leeren, sich dann auf einen Hocker setzen, auf dem ein nasser Schwamm liegt, und wird dann vom Schwammhalter mit einem weiteren nassen Schwamm von oben durchtränkt. In dieser Zeit verliest der Gautschmeister gute und böse Taten des Auszubildenden aus den Lehrjahren.

Dann stürzen sich die Packer auf den armen Kornuten, werfen ihn in den Zuber und tauchen ihn dreimal kräftig unter. Mit dieser Zeremonie sollen die schlechten Angewohnheiten aus der Lehrzeit abgewaschen werden. Für die so Getauften gab es anschließend zur Belohnung einen Lorbeerkranz, Salz und Brot.

Wieder in trockenen Kleidern feierten die "Jünger Gutenbergs" und die übrigen Betriebsangehörigen mit einem gemeinsamen Abendessen im Hofwirt das 25-jährige Betriebsjubiläum.

Hinweis:  Der Text  zu diesem  Beitrag wurde aus der Donauwörther Zeitung (Ausgabe DIENSTAG, 13. Oktober 2009) übernommen.

Weitergehende Informationen über den Brauch des Gautschens finden Sie >> hier


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