mit Vereins- und Bürgerzentrum e. V. Kaisheim

Kaisheims Dornröschen erwacht langsam aus dem Schlaf

Spatenstich zur Sanierung des Hofwirts – 2010 sollen Maßnahmen abgeschlossen sein
Kathrin Graßberger

Christian Einzmann, Leiter Bauamt (Landratsamt); Karl Haas, Bauunternehmung Maihingen; Wolfgang Felkl, Sparkasse Donauwörth; Wolfgang Obel, Architekturbüro Obel u. Partner GbR Donauwörth; Alfred Kanth, 1. Vorsitzender des Förderkreises; Georg Schmid, Vorsitzender der CSU-Fraktion im Bayerischen Landtag; Franz Oppel, Bürgermeister, Stefan Rößle, Landrat (v.l.)


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Jahre lang hat Kaisheims Dornröschen, der Hofwirt, einen unruhigen Schlaf geschlummert. Gelegentlich sah er Menschen auf der Durchreise, Touristengruppen, die vorbeizogen doch nur selten Halt machten. Vergessen waren die vergangenen Tage gemütlichen Beisammenseins und vergnüglicher Runden. Nun, mit dem Spatenstich zur Sanierung des Hofwirts am Samstag, erwachte die ehemalige Wirtschaft aus ihrem Schlaf. Schon 2010 sollen die Renovierung und Umgestaltung abgeschlossen sein und das Gebäude in neuem, lebendigem Glanz erstrahlen.

Als ein Projekt, welches „das Gemeinwesen voranbringt, von Bürgern für Bürger initiiert wird und dabei die Zukunft des Ortskerns sichert", lobte Georg Schmid, Vorsitzender der CSU-Fraktion im Bayerischen Landtag, die Sanierung des Hofwirts. In insgesamt vier Teilabschnitte gliedern sich die Baumaßnahmen. „Parallel zum Nebengebäude, das im Wesentlichen den Musikverein und die Sparkasse beherbergt, beginnen wir in zwei Wochen mit der Sanierung der Hofwirtschaft. Wenn alles planmäßig verläuft wird der Ersatzneubau größtenteils bis Ende des Jahres fertig gestellt sein. Die letzten beiden Vorhaben betreffen die Gestaltung der Parkmöglichkeiten, sowie des Vorplatzes“, schilderte Alfred Kanth, Vorsitzender des Fördervereins zur Erhaltung der Hofwirtschaft e. V.

Besonderen Dank sprach er Georg Schmid aus, „dem Garanten für den heutigen Spatenstich, der in seiner Zeit als Staatssekretär im Innenministerium Türen aufgestoßen und Finanzzuschüsse erwirkt habe“. Für ihre Kooperation und Unterstützung bedankte sich Kanth in seiner Ansprache ebenfalls bei Landrat Stefan Rößle, der Bauverwaltung, der Marktgemeinde Kaisheim, dem Bezirk und der Regierung von Schwaben, sowie dem Wissenschaftsministerium, „die allesamt zum Gelingen diese Projekts beigetragen haben, sowie bei allen Beteiligten, die die Sanierung durch persönlichen Einsatz unterstützt und durch die Bereitstellung finanzieller Mittel ermöglicht haben.

Die Bedeutung der Renovierung des Hofwirts hob Rößle vor allem vor dem Gesichtspunkt der „historischen Bedeutung des Gebäudes, das von großer städtebaulicher Relevanz ist und der Kombination von Denkmalschutz und Nutzungsanspruch" hervor. Nicht zu vergessen seien jedoch auch das unermüdliche ehrenamtliche Engagement und die politische Meisterleistung, mit der auch schwierige Klippen umschifft wurden, so dass ein Großteil der Investitionen aus Fördermitteln abgedeckt werden kann.

Das Projekt in Zahlen: die förderfähigen Gesamtkosten betragen 2,2 Millionen Euro, wobei noch in diesem Jahr von der Europäischen Union gemeinsam mit dem Freistaat Bayern 652.860 Euro nach dem Bewilligungsbescheid der Regierung von Schwaben ausgeschüttet werden. Der Rest aus den 1,32 Millionen Euro des „Programms zur Förderung der regionalen Wettbewerbsfähigkeit und Beschäftigung stehen im kommenden Jahr zur Verfügung. Der Entschädigungsfonds wird das Projekt mit 345.000 Euro fördern. Neben einem weiteren Anteil von 25.000 Euro, den der Landkreis übernimmt, werden voraussichtlich auch von Seiten des Bezirks und der Bayerischen Landesstiftung noch Zuwendungen erfolgen.

Doch was viel mehr zählt, ist der Wille etwas zu verändern. „Der Drang, für Kaisheim wieder einen attraktiven Mittelpunkt zu schaffen, ein Zentrum entstehen zu lassen, an dem mehrere Generationen zusammenkommen, das ist der Ansporn, der uns vorantreibt“, sagte Kanth. Betritt man den Hofwirt und taucht ein in die Historie des Gebäudes, kann man die Euphorie, mit der sich der Förderverein an die Aufgabe macht, nachvollziehen. Tonnengewölbe überspannen die Essstube, eine Stuckrosette ziert die Decke, unter dem Verputz kommen Fachwerkkonstruktionen hervor, längst übertünchte Teile von Deckengemälden werden freigelegt und sollen unter Folie für die Nachwelt erhalten bleiben. „Bald sollen diese Räume wieder erfüllt sein von Menschen, ihrem Lachen, ihren Visionen und Taten“, malte der Vorsitzende des Fördervereins die Zukunft der Hofwirtschaft aus. Mit dem Spatenstich am Samstag ist dafür der erste Grundstein gelegt worden.

Dieser Artikel wurde uns von der Donauwörther Zeitung zur Verfügung gestellt. Dafür bedanken wir uns.